Mit grünem Wasserstoff dekarbonisiert die MPREIS ihre Bäckerei und den Tiroler Schwerverkehr.
Ich habe das Glück, in einem Familienunternehmen zu arbeiten, das auf Nachhaltigkeit und die Verankerung in der Gesellschaft setzt. Dadurch ist auch unser innovative Wasserstoff-Initiative möglich, an der ich seit 2016 arbeite und die nun in Betrieb ging. Seit dem Frühjahr produzieren wir in einer neuen Halle auf dem Gelände unserer Firmenzentrale in Völs bei Innsbruck grünen Wasserstoff, den wir schon bald zum Backen in unserer Bäckerei Therese Mölk und dann auch für den Betrieb von mit grünem Wasserstoff betankten Lkw einsetzen wollen. Zunächst wollen wir mit der Anlage aber nachweisen, dass mit dem Elektrolyseur Schwankungen im österreichischen Stromnetz ausgeglichen werden können.
Mit unserer Anlage wollen wir zusammen mit unseren Projektpartnern beweisen, dass man grünen Wasserstoff in skalierbaren Mengen erzeugen kann, und darstellen, wie man Wasserstoff-Hubs in große Netze integrieren kann, um die regionale Wasserstoffversorgung aufzubauen und sicherzustellen. Für uns bringt dieses Projekt auch eine Absicherung gegenüber steigenden CO2-Preisen mit sich. Wir glauben, dass sich das ab 2025 oder sogar schon früher rechnen wird. Das hängt von der Klimapolitik der EU und der österreichischen Regierung ab.
„Grüner Wasserstoff muss konkurrenzfähiger werden. Daher sind wir glücklich über den Abschluss des EAG-Gesetzes (Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz), das unter anderem die Netzentgeltbefreiung für grünen Wasserstoff vorsieht.“
Mittelfristig wollen wir die gesamte Wertschöpfungskette von grünem Wasserstoff abbilden – von erneuerbarem Wasserkraftstrom über den Wasserstoffbrenner für CO2-freie industrielle Prozesswärme bis zu Brennstoffzellen-LKW für den klimaneutralen Schwerverkehr. MPREIS wird im Kern immer eine überzeugte, regionale Nahversorgerin sein. Aber die Unternehmenslandschaft in der Gruppe wird vielfältiger werden.
Die Wasserstoff-Initiative ist nicht unser erstes Projekt mit erneuerbarer Energie. Bereits 2009 haben wir unsere Photovoltaik-Initiative aufgebaut. Wir haben sehr früh erkannt, dass der Energiebedarf unserer Lebensmittelmärkte mit der Energie-Bereitstellung der Sonne korreliert und betreiben heute 50 Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der MPREIS-Märkte. Die PV-Anlagen produzieren typischerweise rund zehn Prozent des Stromes, den wir in einer durchschnittlichen Filiale verbrauchen. Mit den für die Zukunft geplanten Wasserstoff-Hubs werden wir einer wachsenden Zahl von Wasserstoff-Anwendungen grünen Wasserstoff als einen regionalen, speicherbaren und karbonfreien Energieträger zur Verfügung stellen können.