Wohin mit all dem Plastik? Betriebswirt Sören Lex eignete sich im Internet Wissen an und gründete „Plasticpreneur“
Unser Startup entwickelt Maschinen, Dienstleistungen und weitere Tools, die Kunststoffmüll zurück in den Kreislauf bringen, neue Produkte und Materialien designen und in Serie herstellen. Das schafft auch Ausbildungs- und Arbeitsplätze. Uns ist wichtig, den Recyclingprozess erlebbar und angreifbar zu machen.
Ich bin Betriebswirt, das notwendige Knowhow für Kunststoffverarbeitung habe ich mir mithilfe einer Open-Source-Plattform im Internet angeeignet und 2016 die ersten einfachen Maschinen gebaut. Heute haben wir sechs zertifizierte Maschinen am Markt, weitere stehen vor dem Marktstart, oder sind in Entwicklung. Hunderttausende Produkte aus recyceltem Kunststoff werden mit ihnen hergestellt. Unsere Produkte sind weltweit in knapp 60 Länder im Einsatz.
„Unsere Maschinen und Dienstleistungen sind weltweit in knapp 60 Ländern im Einsatz. Wir wollen den Recyclingprozess erlebbar und angreifbar machen.“
Der Prozess funktioniert so: Das Plastik wird gesammelt, sortenrein getrennt und gewaschen. Problemkunststoffe wie PVC werden ausgeschieden. Dann kommen zwei bis drei Maschinen von plasticpreneur ins Spiel: ein Schredder und dann – je nach herzustellendem Produkt – eine Spritzgussmaschine oder ein Extruder.
Die Einsatzzwecke sind sehr unterschiedlich. Von Maschinen und Workshops in der BMW Welt (https://www.bmw-welt.com/de/discover_rooms.html) am Junior Campus oder dem Nike House of Innovation in Paris über das Base Camp des Mount Everests in Nepal oder den Galapagos Inseln bis hin zu Flüchtlingslagern in Ostafrika, wo unserer Maschinen für die Herstellung von Linealen, Schultaschen oder Wäschekluppen verwendet werden, erfüllen sie unterschiedlichste Anforderungszwecke. Schlussendlich werden jedoch immer Produkte aus Kunststoffmüll hergestellt. Wir erleben einen regelrechten Ansturm auf unsere Maschinen, Dienstleistungen und Tools, mittlerweile besteht unser Team aus elf MitarbeiterInnen.