Was 2020 als ehrenamtliches Projekt begann, wurde innerhalb von nur zwei Jahren zu einem echten Medienunternehmen. Die Medienhaus andererseits GmbH betreibt ein Magazin für Behinderung und Gesellschaft. Die Inhalte kommen von Journalistinnen und Journalisten mit und ohne Behinderungen.
In Österreich leben rund 18 Prozent der Menschen mit einer Behinderung, nur eine Handvoll von ihnen ist journalistisch tätig. Außerdem gibt es kaum Medienangebote für Menschen, die leichte oder einfache Sprache verwenden. Dadurch haben große Teile der Bevölkerung nur eingeschränkt Zugang zu unabhängigem Qualitätsjournalismus. In Deutschland und Österreich betrifft das rund 11 Millionen Menschen. Das ist auch ein demokratiepolitisches Problem, denn fehlende Informationen sind ein Hauptgrund für die niedrigere Wahlbeteiligung von marginalisierten Gruppen.
Bei andererseits glauben wir an inklusiven Journalismus und an Vielfalt. Damit schaffen wir eine Struktur, in der Menschen mit und ohne Behinderung gleichberechtigt arbeiten können.
„Wir geben dem Journalismus zurück, was ihm fehlt: Die Perspektiven von Menschen, die er ausschließt.“
Begonnen hat alles mit der Idee meiner Co-Geschäftsführerin Clara Porák und vielen ersten Teammitgliedern, die ehrenamtlich Texte geschrieben und Podcasts für andererseits produziert haben. Über eine Crowdfunding-Kampagne haben wir im Frühling 2022 durch die Unterstützung unserer Leser:innen 40.000€ aufgestellt. Das war der Anfang von andererseits in seiner heutigen Form.
Aktuell haben wir 30 Redaktionsmitglieder auf Honorarbasis, die gleichberechtigt, kritisch und fair bezahlt für unser Online-Magazin arbeiten. Rund die Hälfte davon lebt mit Behinderungen, zum Beispiel Mobilitätseinschränkungen oder Lernschwierigkeiten.
Qualität ist uns sehr wichtig. Wir investieren deshalb laufend in die Ausbildung unserer Teammitglieder und arbeiten nach redaktionellen Leitlinien. Belohnt werden wir mit investigativem Journalismus, Artikeln und Beiträgen über verschiedenste Themen des Lebens – geschrieben in einfacher Sprache von und für Menschen, deren Perspektive leider viel zu selten beachtet wird.
Seit dem Frühjahr 2024 geben wir neben unseren Online-Inhalten auf der Website, im Newsletter und auf Social Media auch ein gedrucktes Magazin in leichter Sprache heraus. Dieses Magazin bieten wir Organisationen mit Kontakt zu unseren Zielgruppen besonders günstig an, um jenen Menschen die Möglichkeit zu geben, sich selbstbestimmt zu informieren, die bisher besonders wenig Zugang zu Qualitätsjournalismus hatten.
Wir nehmen die Bedürfnisse und Wünsche unserer Zielgruppe sehr ernst. Deshalb erzählen wir von der Welt so, dass möglichst alle sie verstehen können.
https://andererseits.org