Der Duft von Kaffee zieht seit Juni 2019 durch die Fanny-Elßler-Gasse in Eisenstadt, im und vor dem Haus mit der Nummer 3 sitzen Menschen an unterschiedlichsten Tischen. Auf den ersten Blick wirkt unser FreuRaum wie ein ganz normales Lokal. FreuRaum ist aber auch eine Vision, die auf Solidarität basiert und Solidarität kreiert.
Bis dato hat unsere 2018 gegründete Genossenschaft über hundert Mitglieder, das Crowdfunding in der Gründungsphase fand eifrige Unterstützerinnen und Unterstützer. Viele Freiwillige helfen mit, dass die Vision Wirklichkeit wird. Dazu kommen 12 Angestellte, 3 Köchinnen, eine Assistentin des Vorstands, Servicekräfte und Küchenhilfen, die durch ihre Herkunft aus Afghanistan, Iran, Ägypten, Kuba, Kroatien und Österreich ganz unterschiedliche Geschmacksrichtungen in das Speisenangebot einbringen. Gekocht wird täglich frisch aus regionalen, saisonalen, vorwiegend biologischen Zutaten, vegetarisch und vegan. Die Speisekarte wächst stetig.
„Zweimal im Monat veranstalten wir ein Reparatur-Café statt. Hier können Haushaltsgeräte, technische Geräte und Textilien mit Unterstützung selbst repariert werden, um nicht vorzeitig im Müll zu landen und noch lange Freude zu bereiten.“
Die Beschäftigung von Menschen in herausfordernden Lebenssituationen in Zusammenarbeit mit dem AMS ist nur eines unserer gemeinwohlorientierten Anliegen. Wir wollen auch den Tendenzen der Wegwerfgesellschaft begegnen. Zweimal im Monat veranstalten wir ein Reparatur-Café statt. Hier werden Haushaltsgeräte, technische Geräte und Textilien repariert bzw. können mit Unterstützung selbst repariert werden, um nicht vorzeitig im Müll zu landen und noch lange Freude zu bereiten.
Im Gastraum finden sich Verkaufsfächer, in denen regionale Produkte, vom Leithaberg-Gemüse über Kunsthandwerk bis zur Naturkosmetik angeboten werden. Zum Verkauf stehen auch viele der liebevoll zusammengetragenen Secondhandmöbel und Gebrauchsgegenstände, die im FreuRaum Verwendung finden. Für Seminare und Workshops, Yoga-Stunden oder Selbsthilfegruppen stellen wir einen Veranstaltungsraum zur Verfügung, der stunden- oder tageweise gemietet werden kann.
Unsere Genossenschafterinnen und Genossenschafter werden nicht müde, neue Ideen für vielfältige Nutzungsmöglichkeiten im FreuRaum zu entwickeln. In erster Linie aber geht es darum, einander mit Respekt zu begegnen, miteinander ins Gespräch zu kommen, barrierefrei Gemeinschaft zu leben. Die ersten Samen dieser Bemühungen sind bereits aufgegangen: Wenn der FreuRaum morgens seinen kleinen Gastgarten öffnet, macht sich in der Fanny-Elßler-Gasse Grätzelstimmung breit.
Ein besonders hilfsbereiter Nachbar hat dann schon den Boden gekehrt, der anfangs so schweigsame Geschäftsmann von Gegenüber kehrt für einen Morgenkaffee und einen kurzen Plausch ein, und sogar die skeptische Dame aus dem Laden am Eck winkt einen Gruß. Denn Freude ist ansteckend. Und wenn es nach uns geht, kann daraus getrost eine Epidemie werden.
www.freu-raum.at