Im Jahr 2015 habe ich gemeinsam mit meiner Frau Theresa den Oberländerhof in Kematen in Tirol übernommen. Als Quereinsteiger in die Landwirtschaft waren für uns zunächst alle Themen neu und so habe ich den landwirtschaftlichen Facharbeiter absolviert und mich bei uns am Hof besonders dem Thema Geflügel angenommen. Dabei haben wir nach und nach viele Verbesserungen in Richtung Tierwohl gesetzt, allerdings standen wir dann vor dem Problem: Was machen wir mit den Hennen am Ende einer Legeperiode? Die Antwort war klar: Wir wollten die Tiere verwerten!
Aber leichter gesagt als getan – es gibt keine offizielle Schlachtmöglichkeit in unsere Nähe und ein eigener Schlachtbetrieb kostet nicht nur viel Geld für den Bau, sondern auch für den Erhalt. Wir haben uns daher eingehender mit der Materie beschäftigt, ich habe die Ausbildung zum Geflügelfacharbeiter absolviert und wir haben nach Alternativen zu herkömmlichen Schlachtstrukturen gesucht – und gefunden: Eine mobile Geflügelschlachtung, die alle hygienerechtlichen Vorgaben erfüllt und praktikabel am Hof einsetzbar ist.
„Die mobile Schlachtung von Geflügel ist nur der Anfang. Alle Tiere können mobil geschlachtet werden, womit der leidige Tiertransport und der einhergehende Stress der Tiere deutlich minimiert werden würde. Deshalb arbeiten wir auch bereits an weiteren Lösungen.“
Gemeinsam mit den Brüdern Stückler aus Kärnten (Hersteller des Schlachtmobils) ist die Idee entstanden, mit unserem Konzept auch anderen Bauernfamilien zu helfen und Wertschöpfung auf den Hof zu bringen. Aus diesem Grund haben wir die „Gesellschaft für mobile Schlachtung mbH“ gegründet und heute plant, baut und vermarktet unser kleines Agro-Startup mobile Schlachtanlagen für Geflügel. Wir stehen damit an vorderster Front für mehr Tierwohl und eine bessere Fleischqualität und wir unterstützten Landwirte beim Direktvertrieb.
Unsere Kunden sind vor allem Dienstleister, die den Bäuerinnen und Bäuerinnen diese Schlachtleistungen anbieten und so die Direktvermarktung fördern. Dazu kommt, dass dadurch auch enorme Transportwege eingespart werden, was direkt zur CO2-Reduktion beiträgt.
https://www.mobile-schlachtung.at/
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