Eine Fitness-App gab bei mir den Anstoß zur Frage: Wenn sich sportliche Leistungen mit einer digitalen Anwendung verbessern lassen, warum dann nicht auch eine umweltbewusste Lebensweise? Der Gedanke ließ mich während meines gesamten Studiums in Sydney nicht mehr los. Ich selber achte sehr stark darauf, möglichst nachhaltig zu leben, und bin davon überzeugt, dass jede/r Einzelne durch kleine Verhaltensänderungen etwas bewegen und Teil der Lösung sein kann. Trotzdem hat es mich selber oft demotiviert, dass ich die Auswirkungen meines nachhaltigen Handelns nicht direkt sehen kann.
„Dass Menschen zusammen mit Unternehmen etwas Gutes für die Umwelt tun, ist nicht nur gut für die Umwelt“
Also habe ich zurück in Wien das Start-up bgood gegründet und zusammen mit Todor Lazov die goodbag erfunden. Der Clou an dem Sackerl: Wer die aus Bio-Baumwolle hergestellte goodbag zum Einkaufen mitnimmt, bekommt dafür in teilnehmenden Geschäften Rabatte oder Bonus-Punkte, die sich etwa für die Aufforstung von Wäldern oder die Reinigung der Weltmeere zweckwidmen lassen. Technisch geschieht das über einen ins Sackerl eingenähten Chip und eine App, mit der BenutzerInnen die Auswirkungen ihrer nachhaltigen Lebensweise steuern und in Echtzeit verfolgen können – man sieht quasi live wie man mit jeder Wiederverwendung die Welt verbessert.
Dass Menschen zusammen mit Unternehmen etwas Gutes für die Umwelt tun, ist nicht nur gut für die Umwelt. Durch die goodbag können teilnehmende Unternehmen KundInnen langfristig an sich binden, indem sie ein klares Statement für den Umweltschutz abgeben. Die goodbag funktioniert bereits in über zehn Millionen Shops weltweit, und rund 1.400 Geschäfte in Österreich, Deutschland, den Niederlanden, Portugal und der Schweiz bieten die goodbag zum Verkauf an. Neben mehreren größeren Handelsketten arbeiten wir auch mit Unternehmen außerhalb der Handelsbranche zusammen, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln und bestehende Produkte für den Endnutzer attraktiver zu machen.
Ein schönes Beispiel ist dafür unsere Kooperation mit dem Flughafen London Heathrow. Hier haben wir eine Lösung entwickelt, die die Wiederverwendung der Flüssigkeitsbeutel im Securitybereich verbessert. Unser Ziel ist es, möglichst vielen Menschen einen einfachen Zugang zum Thema Umweltschutz zu geben, indem wir es ihnen ermöglichen, ganz einfach im Alltag etwas für die Umwelt zu tun. Denn: Wir brauchen nicht 1 Prozent Menschen, die ihr Leben radikal ändern – wir brauchen 99 Prozent, die da, wo es möglich ist, auf nachhaltige Lösungen setzen. Und zwar mit Spaß an der Sache.
https://bgood.at