Ich stamme aus Breitenwang, einer Gemeinde mit 1.500 Einwohnern im Tiroler Bezirk Reutte. Aber seit ich 15 Jahre alt bin, lebe ich in Innsbruck – auch wegen meiner Ausbildung. Ich habe sehr früh gewusst, dass ich beruflich irgend etwas Kreatives mit meinen Händen machen will – um am Ende des Tages auch zu sehen, wofür ich gearbeitet habe. Und da ich schon mit sechs oder sieben Jahren begonnen habe, zu backen, habe ich dann eine Lehre als Konditorin begonnen.
Der Alltag während der Lehre war natürlich nicht immer leicht, aber ich habe schnell bemerkt, dass meine Berufswahl für mich goldrichtig war. Schritt für Schritt habe ich mehr über die Backkunst gelernt, die Torten und Desserts wurden immer perfekter und mittlerweile habe ich sogar meine Meisterprüfung abgelegt. Heute arbeite ich im Café Katzung in Innsbruck, wo mein Arbeitstag bereits um 6.00 Uhr beginnt.
Der frühe Beginn ist sicherlich für viele Menschen ein Grund, diesen Beruf nicht zu ergreifen. Aber ganz ehrlich: Ich kann dafür bereits um zwei Uhr nachmittags Schluss machen und den restlichen Tag genießen – sofern nicht eine Fortbildung auf dem Programm steht. Davon gibt es glücklicherweise aber einige und die finden manchmal sogar international statt, was ein schöner Nebeneffekt ist.
„Schon früh habe ich meine Liebe zum Backen entdeckt und schließlich meine Leidenschaft zum Beruf gemacht.“
Wichtig, um in meinem Beruf erfolgreich zu sein, sind Ruhe, Kreativität und Durchhaltevermögen. Man muss lange an einer Skulptur arbeiten können und darf dabei auch bei komplizierten Details nicht die Konzentration verlieren. Bei mir kommt dann auch noch eine gesunde Portion Ehrgeiz dazu. Ich will meine Arbeit immer möglichst perfekt machen und mit den Jahren im Beruf habe ich gesehen, dass mich diese Einstellung weiter bringt und erfolgreicher macht.
Schön ist es dann natürlich, wenn die vielen Mühen belohnt werden und man sein Können auch bei nationalen und internationalen Bewerben erfolgreich beweisen darf. Die ersten Plätze bei Landes- und Bundeslehrlingswettbewerben sowie der Staatsmeistertitel im Jahr 2020 sind eine tolle Bestätigung für meine Arbeit. Dadurch konnte ich mich auch für WorldSkills qualifizieren, wo ich in Luzern mit 700 Punkten unter 15 Teilnehmer:innen auf dem achten Platz gelandet bin und dafür ein „Medallion for Excellence“ bekam. Es ist natürlich nicht alles perfekt gelaufen, sonst wäre vielleicht sogar noch mehr drinnen gewesen – aber wie immer habe ich mein Bestes gegeben.
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